Unser Ehrenamt. Unternehmerinnen und Unternehmer engagieren sich in der Region.
Ehrensache

Stefan Düren

Engagement seit drei Generationen

Stefan Düren ist seit 2017 Vorsitzender des Verkehrsausschusses der IHK Bonn/Rhein-Sieg. Er führt gemeinsam mit seinem Bruder und seinem Vater die Geschäfte des 1880 von seinem Ururgroßvater gegründeten Familienunternehmens Mathias Düren Transport GmbH & Co. KG in Bonn.

Engagement liegt in der Familie. „Mein Vater Mathias Düren war im Prüfungsausschuss der IHK für die Ausbildung zum Speditionskaufmann und zum Berufskraftfahrer aktiv. Davor war sein Vater Johannes Düren in den gleichen Prüfungsausschüssen tätig und auch Mitglied der Vollversammlung“, erzählt der Speditionsunternehmer Stefan Düren. Da ist es schon aus Traditionsgründen folgerichtig, dass auch er und sein Bruder Thomas sich ehrenamtlich engagieren. Thomas Düren ist Mitglied der IHK-Vollversammlung, außerdem wirkt er im Verkehrsausschuss und einem Prüfungsausschuss der IHK mit. Stefan Düren ist seit 1998 Mitglied des IHK-Verkehrsausschusses, 2017 wurde er Vorsitzender.
 

Das Engagement, ganz praktisch

Zwei Mal im Jahr kommen die knapp 30 Mitglieder des Verkehrsausschusses zu einer Sitzung zusammen, zuletzt im März 2021. Die Sitzungen dauern rund drei Stunden. Als Vorsitzender wirkt der Unternehmer gemeinsam mit Professor Stephan Wimmers und Till Bornstedt, die in der IHK auf Seiten des Hauptamtes für das Thema Verkehr verantwortlich sind, bei der Vorbereitung der jeweiligen Tagesordnung mit. Häufig werden externe Expertinnen und Experten eingeladen. „Damit wir uns sachkundig machen und eine fundierte Meinung bilden können“, betont Düren.

Die Arbeit im Verkehrsausschuss dient zum einen dem Austausch untereinander und der Information der Unternehmen durch die IHK, zum anderen erarbeiten die Ausschussmitglieder Empfehlungen für die Vollversammlung, dem höchsten Entscheidungsgremium der IHK.

Mit der Sitzungsarbeit ist es nicht getan. Düren ist auch als Unternehmer und Ausschussmitglied im Dialogforum von Straßen.NRW zu großen Straßenverkehrsprojekten in der Region Bonn aktiv. Zudem steht er in regelmäßigem Austausch mit den für Verkehr zuständigen IHK-Experten und gibt in seiner Rolle als Ausschussvorsitzender und Logistikexperte auch schon einmal dem WDR ein Interview.
 

Die Themen

An Themen mangelt es dem Ausschuss nicht, bereits vor ein paar Jahren erweiterten die Mitglieder die Sitzungsdauer von zwei auf drei Stunden. „Verkehr hat eine Riesenbedeutung für unsere arbeitsteilige Wirtschaft und ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Stärke unseres regionalen Wirtschaftsstandorts“, sagt Düren. Zugleich ist es ein emotionales und kontroverses Thema, die Diskussion um Umweltbelastungen und alternative Mobilitätskonzepte spielt eine immer wichtigere Rolle. „In diesem Spannungsfeld geht uns der Stoff nicht aus“, betont der Unternehmer und nennt einige Beispiele: die Diskussion um Tempo-30-Zonen in der Stadt, die Pläne für eine zusätzliche Rheinquerung zwischen Wesseling und Niederkassel, der dringend nötige Ausbau des ÖPNV-Angebots, der Ausbau der Autobahnen rund um Bonn inklusive des Brennpunkts „Tausendfüßler“. Dies alles sind Ausschussthemen – und viel mehr als das: Es sind zentrale Themen der „Agenda 2017-2021“ der IHK. Die Agenda ist das konkrete Arbeitsprogramm der IHK, verabschiedet von der Vollversammlung, erarbeitet unter anderem in den Ausschüssen. Wie und wo immer die IHK versucht, Einfluss auf die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur an ihrem Standort zu nehmen – im Verkehrsausschuss werden die Grundlagen dafür diskutiert und zwischen Haupt- und Ehrenamt abgestimmt.
 

Die Motivation

„Natürlich könnte ich auch einen Leserbrief schreiben, wenn mich etwas stört“, sagt Düren. „Viel wirksamer ist es aber, sich im Rahmen der IHK für die Belange meiner Branche einzubringen!“ Der Unternehmer schätzt die Mitgestaltungsmöglichkeiten. Über sein ehrenamtliches Engagement kann er sicherstellen, dass die Belange der Logistikwirtschaft gehört und ernstgenommen werden. Sein zweites Motiv: „Das Engagement lohnt sich auch deshalb, weil ich meinen Horizont erweitere“, lobt Düren. Der Austausch mit den anderen Unternehmerinnen und Unternehmer sei wertvoll und bereichernd, es schärfe den Blick fürs Ganze und bereichere die eigene Perspektive. Doch es kommt noch ein dritter Faktor hinzu. Düren ist auch in Branchenverbänden aktiv, die meist in Berlin oder Düsseldorf sitzen. „Das ist auch wichtig, doch das Engagement in der IHK hat zwei Pluspunkte, die die Verbandsarbeit nicht hat“, betont der Unternehmer: Die IHK vertrete das Interesse der Gesamtwirtschaft, und sie sei wirklich nah dran an den Unternehmen. „Das meine ich wörtlich“, schiebt er nach: „Die IHK kennt den Standort genau und weiß, worauf es uns hier ankommt.“
 

Autor: Lothar Schmitz, Wirtschaftsjournalist, Bonn