Bei der Videokonferenz des Medienausschusses am 23. September 2020 berichtete Paul Wood (Head of Research and Insight, Fremantle London) über neue Entwicklungen bei den Video-On-Demand-Plattformen. Er erläuterte, wie sich das Publikum von Video-On-Demand Plattformen, bei den der Nutzer über einen Monats- oder Jahresabonnement Videos abrufen kann, in den letzten Jahren entwickelt hat. Zunächst erklärte er, dass sich die Nutzung von SVOD-Services inzwischen auf alle Altersgruppen erstreckt. In den letzten fünf Jahren seien die Nutzer älter geworden. Die größte Gruppe der Nutzer umfasse die Gruppe der 25 bis 44 -jährigen. Der Vergleich der SVOD-Dienste zeigte, dass Netflix am häufigsten genutzt wurde. Über drei Viertel der Nutzer gaben an, den Dienst mehrmals pro Woche zu nutzen. Paul Wood zeigte auf, dass im Jahr 2015 noch 71 Prozent der Befragten über keinen SVOD-Anbieter verfügten. Dagegen gaben dies im Jahr 2020 nur noch 23 Prozent an. Die meisten Haushalte meldeten, dass sie inzwischen auf mehrere Anbieter zurückgreifen. Ebenso gab mehr als ein Drittel der Nutzer an, kein traditionelles Fernsehen mehr zu nutzen. Die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, dass sie in fünf Jahren kein Fernsehen mehr ansehen werden. Wood führte weiter aus, dass sich neben dem Publikum auch die Inhalte der Streaming-Dienste verändert haben. So nähmen die angebotenen Entertainment-Shows zu und Netflix plane für die Zukunft Spielshows und Talentshows (Singen, Tanzen). Weiterhin erklärte er, dass sich Amazon von den anderen Streaming-Diensten stark dadurch unterscheide, dass die Priorität auf den Märkten läge, wo sich auch die Einzelhandelsaktivitäten erstreckten. Netflix beispielswiese verfolge einen globalen Ansatz und der Fokus liege klar auf dem Inhalt. Abschließend erläuterte Wood den Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die Anbieter von SVOD-Diensten. Die Statistiken zeigten eine zunehmende Nutzung während der Pandemie und eine starke Zunahme der Kundenzahlen. Vor diesem Hintergrund sei die Bedeutung der SVOD-Anbieter für die Film- und Medienbranche enorm. Im Hinblick auf die Vermarktung von Kinofilmen, Serienformaten und Entertainment-Shows seien die SVOD-Anbieter für die Branche künftig als wichtiger Geschäftspartner im Blick zu behalten.