Am 14.09.2023 traf sich der Einzelhandelsausschuss zur zweiten Sitzung im Jahr im Sitzungssaal der IHK Bonn/Rhein-Sieg. Zunächst gab Frau Pfeifer eine kurze Einführung in das Thema Leerstand in Innenstädten. Der Handelsverband Deutschland (HDE) prognostiziert, dass bis zum Jahresende 2023 ca. 9.000 Geschäfte deutschlandweit schließen müssen. Damit verbleiben noch etwa 311.000 Geschäfte (ausgenommen Kleinstbetriebe). Betroffen sind vor allem kleinere Fachgeschäfte abseits des Lebensmittelhandels. Gründe sind neben dem zunehmenden Online-Handel, verstärkt durch die Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie, auch die hohe Inflation und eine geringere Kaufkraft, der Fachkräftemangel und Nachfolgeproblematiken sowie veränderte Kundenansprüche. Neben einer Veränderung der Einzelhandelsstruktur kann es auch zu vermehrten Leerständen und einem Trading Down-Prozess mit einem Imageverfall des Standortes kommen. Auch die Stadt Bonn hat mit zunehmendem Leerstand in der Innenstadt zu kämpfen. Die Ausschussmitglieder nannten als Gründe u. a. ein hohes Risiko und eine ungewisse Zukunft der Einzelhändler aufgrund der bereits genannten Entwicklungen, eingeschränkte Öffnungszeiten aufgrund des Personalmangels, eine Nachfolgeproblematik sowie eine abnehmende Aufenthaltsqualität an einigen Standorten. Einzigartige Konzepte wie das Spielwarengeschäft Puppenkönig in Bonn, das neben einem Bistro auch über eine Playmobil-Spielewelt verfügt, erfreuen sich hingegen großem Interesse. Herr Bornstedt berichtete anschließend vom aktuellen Stand der Verkehrskampagne der regionalen Wirtschaft „Vorfahrt Vernunft“ und der Aufnahme des Themas Einzelhandel als neuem Motiv für die Kampagne. Schließlich wurde über das neue Bonner Einzelhandels- und Zentrenkonzept diskutiert, dessen Fortschreibung seit Anfang 2023 mit Unterstützung des Büros Stadt und Handel, Beckmann und Föhrer Stadtplaner GmbH gestartet ist. Einige Ausschussmitglieder schlugen eine stärkere Beteiligung der IHK und der regionalen Wirtschaft an dem Konzept vor.